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Unsere Rasse

 

Der Orientalische Roller in seiner Geschichte

Schon lange vor der Gründung unseres Sondervereins im Jahr 1914, gab es diese wunderbare Taube und auch schon Liebhaber die sich Ihrer erfreuten. Wie der Name besagt, stammt die Taube aus dem Orient, genauer aus Kleinasien und den zentralasiatischen Ländern. Von dort kam Sie durch allmähliche Verbreitung auf dem Landwege über Griechenland, die Türkei, Rumänien, Österreich und Ungarn  nach Deutschland. Den Namen "Roller" hat Sie von der Art Ihrer Flugkunst, wie des näheren weiter unten beschrieben wird. Es ist eine langschnäblige Tümmlerart, die die Länge und Höhe des deutschen Bärtchentümmlers nicht ganz erreicht. Durch ihren gedrungenen Bau und der etwas lässigen Haltung wirkt sie massiger und plumper als der deutsche Bärtchentümmler. Demjenigen Taubenliebhaber, dem diese Rasse noch unbekannt ist, fällt an ihr zunächt der eigenartige Schwanz auf. Die Bürzeldrüse fehlt dieser Taube oder ist verkümmert; gewissermaßen als Ersatz dafür ist die Zahl der Schwanzfedern vermehrt und beträgt bei guten Exemplaren 14-16, ja sogar 17-18 große Federn. Der Rücken ist etwas muldenförmig gebaut und erscheint bei gehobener Schwanzhaltung etwas ausgehöhlt, die Brust ist breit und gedrungen, der Hals mittellang. Das Auge ist perlfarbig, mit möglichst kleiner Pupille. Der Augenrand ist blass bis fleischfarbig, jedoch nicht rot. Der Kopf ist glatt, länglich und  rund, mit mittelhoher, breiter, leicht gezogener Stirn. Auch der hellfleischfarbene Schnabel fällt einem ins Auge.

 

Bild aus der Mitte des 20. Jahrhunderts


Wie der Name besagt, besteht die Flugkunst der Tiere im Rollen, d. h. sie steigen zu großer Höhe auf und stürzen dann nach unten, indem Sie sich mit ausgebreiteten Flügeln und gestrecktem Körper um Ihre eigene Längsachse drehen. Sie werfen sich also nicht wie gewöhnliche Purzler nach hinten über, sondern seitwärts. Jedoch nur wenige Tiere sind Flugkünstler der eben geschilderten Art, die meisten ,,burzeln" nur, d.h. sie  werfen sich  nach hinten über, wie gewöhnliche Umschläger. Allerdings tun sie dies eifriger und anhaltender. Die Freude der Tiere am Luftturnen ist so groß, dass sie sogar in niedrigen Schlägen versuchen, beim Auffliegen ein Rad in der Luft zu schlagen.

 

Erklärung der abgebildeten Flugfiguren

 

  1. Schwebende Taube

  2. Bei kräftigen Flügelschlägen sprungweise aufsteigende Taube

  3. Mit beinahe über dem Rücken zusammengelegten Flügeln sich senkend

  4. Aufstellende Taube

  5. Purzelnde Taube

  6. Rollende Taube (Seitwärtsrollen)

  7. Kreiselnde Taube (Mühledrehen)

  8. Nach Rollen und Purzeln durch energische Flügelstöße steil aufwärts steigend

  9. Nach blitzschneller Kehrtwendung in entgegen gesetzter Richtung weiterfliegend (von oben gesehen)

 

Der Orientalische Roller ist eine gut züchtende Taubenrasse. Allerdings bleiben auch Rückschläge in der Art, dass man von hochrassigen Zuchttieren Junge erhält, die nach Farbe, Schnabel oder Schwanzbildung als minderwertig bezeichnet werden nicht aus. Doch dies kommt auch bei anderen Rassetauben und bei den feinsten Zuchttieren vor. Der verständige Züchter setzt deshalb die Zuchtpaare nicht bloß nach Ihrer äußeren Beschaffenheit, sondern auch nach der Abstammung zusammen.  

 

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